Pfeile für das berittene Bogenschießen
Auch Pfeile müssen auf den Bogen und Schützen abgestimmt sein. Länge und Spine (Steifigkeit) sollte man ab besten bei einem Fachmann prüfen lassen: Während man die Länge einfach im Vollauszug messen lassen kann, lässt sich der notwendige Spine am besten mit einem Rohschafttest ermitteln. Vier Materiaien werden für Pfeilschäfte verwendet: Holz, Bambus, Aluminium und Carbon. Ein Paar Anmerkungen zu den vier Typen:
Holz ist für Einsteiger das Mittel der Wahl, wobei Zeder das hochwertigste Schaftholz ist. Holzpfeile sind günstig, sehen schön aus (wichtig, wenn man Wert auf traditionelles Erscheinungsbild legt). Verlorene Holzpfeile sind weitestgehend biologisch abbaubar. Holzpfeile gehen jedoch schneller kaputt als andere Materialien. Da Holz (und Bambus) Naturmaterialien sind, wird man nie einen ganzen Satz Pfeile haben, bei denen alle 100% identisch sind - geringfügige Unterschiede muss man in Kauf nehmen. Holzpfeile sollten lackiert oder geölt werden.
Aluminium ist ebenfalls ein robustes Pfeilmaterial, welches schon eher einen "Steintreffer" überleben kann als Holz. Ein verlorener Alupfeil wird zwar nicht biologisch abgebaut, lässt sich dafür prima mit einem Metalldetektor aufspüren, falls man so etwas besitzt (für Trainingsgruppen kann das durchaus empfehlenswert sein). Alupfeile gibt es auch im "holz-look".
Bambus ist das ideale Material für jemanden, der "unkaputtbare" Pfeilschäfte möchte, ohne zu modernen Materialien greifen zu müssen. Bambusschäfte werden in Asien seit Jahrhunderten zum Pfeilbau werwendet, hat sehr gute Flugeigenschaften und ist sehr robust. Es gibt zwar Bambusschäfte im Baumarkt, aus diesen gerade Pfeile zu machen bedarf jedoch sehr viel Erfahrung. Besser man kauft sie fertig begradigt beim Händler. Nachteil: Bambus ist meist ziemlich teuer (oft noch teurer als Carbonschäfte) und kann, wenn doch mal eines kaputtgeht, unschön aufsplittern.
Carbon is ein sehr beliebtes Material unter Bogenreiter: Carbonschäfte sind sehr robust, sehr leicht und dadurch sehr schnell. Gute Carbonschäfte kosten etwa 4-6€ pro Schaft. Carbonpfeile haben einen gravierenden Nachteil: Wenn sie doch mal kaputtgehen, splittern sie auf und können unschöne Verletzungen verursachen, wenn sie nicht sofort entsorgt werden. Hochwertige Carbonschäfte haben meist Längs- und Querfasern, was das Aufsplittern erheblich reduziert (daher sei vor billigen Carbonis gewarnt). Beliebte Hersteller sind Easton (PowerFlight, Excel, Epic oder Light Speed) und Gold Tip (Traditional Hunter, Holzlook).
Man kann Pfeile zwar fertig befiedert und benockt kaufen, jedoch ist es ratsam, sich ein Befiederungsgerät (Kostenpunkt ca. 30€) zu kaufen und dies selbst zu machen. Erstens rentiert sich dies sehr bald , außerdem bevorzugen Bogenreiter oft einen größeren Greifabstand zwischen Nocken und Federn wie es bei Fertigpfeilen meist der Fall ist. Außerdem kann man dann auf Wunsch eine Vierfach-Befiederung machen, welches ebenfalls vorteilhaft ist (beim Blindnocken ist es dann egal, wie herum der Pfeil eingelegt ist).
Als Federkleber eignet sich Spezialklebeband (z.B. Fletchtape von Bohning), es geht schnell (kürzere Trockenzeit), hält gut, man kommt mit einer Rolle sehr weit und ist ablösbar (man kann Federn von kaputten Schäften recyceln). Ein Tropfen Sekundenkleber an beiden Enden der Feder vor dem Aufkleben sorgt dafür, dass die Federn stets gerade bleiben. Unbedingt das Vorderende der Federn umwickeln oder umkleben, damit man nicht beim unglücklichen Schuss ein Paar Federkiele durch die Hand bekommt. Als Befiederung eignen sich nur Naturfedern (gibt's auch fertig zugeschnitten), Kunststoffvanes sind für das berittene Bogenschießen unbrauchbar.
Um Inserts und Spitzen festzukleben empfiehlt sich Heißkleber. Sekundenkleber oder Zweikomponentenkleber geht auch, lässt sich aber später nicht mehr lösen.
Nocken (folgt)